Bergbau in Sulzbach-Rosenberg

 Ehemaliger Maxhütten-Arbeitsdirektor Manfred Leiss
Ehemaliger Maxhütten-Arbeitsdirektor Manfred Leiss"Bergbau, Maxhütte, Sozialgeschichte"
									
								Die Spuren des Erzes  
Gemeinsam
						 ist allen Lagerstätten, dass die Erze in der Kreidezeit unter ähnlichen
						 geologischen Verhältnissen abgelagert worden sind. Aufgefundene Spuren 
						deuten darauf hin, dass im Sulzbach-Rosenberger Gebiet die Gewinnung und
						 Verhüttung schon 500 – 400 v.Chr. stattgefunden hat.   
Dies gilt auch für Eisenerzvorkommen im Raum Amberg, Sulzbach und Auerbach. 
Die
						 Anfänge des Bergbaus im Raum Sulzbach reichen auf das 11.Jahrhundert 
						zurück, sind seit 1341 urkundlich nachgewiesen, auch durch die von den 
						Städten Amberg und Sulzbach herbeigeführte „Hammereinigung“, der später 
						weitere Hammereinigungen folgten. 
						Heute würde man diese Einigung als Wirtschaftskartell oder eher 
						Gebietskartell bezeichnen, denn damit sollten die Kapazitäten der 
						angeschlossenen Hämmer dem Bedarf angepasst, auswärtiges Kapital 
						ferngehalten und dem heimischen Erzabbau eine ausreichende Absatzbasis 
						gesichert werden. Nach  den Unterlagen der „Hammereinigung“ betrug der 
						jährliche Erzbedarf im 15.Jahrhundert zeitweise über 52.000 Tonnen; Ende
						 des 16. und Anfang des 17.Jahrhunderts sind in Amberg bis zu 136.000 to
						 Eisenerz gefördert worden, mehr als 50 % der Fördermenge der Oberpfalz.
						     
Über den Bergbau in Amberg und Sulzbach gibt es viele 
						ausführliche Darstellungen und die einzelnen geschichtlichen Phasen 
						lassen sich am besten von den Urkunden ablesen. 
Die erste 
						Sulzbacher Urkunde zum Bergbau stammt vom November 1348. Dass der 
						Bergbau offensichtlich kein Monopol der Reichen war, lässt sich daraus 
						ableiten: „ Die Bürger zu Sulzbach, arm und reich, mögen an dem genannten Erzberg (Eichelberg) graben und arbeiten nach Bergrecht.“ Wer dagegen verstieß, hatte Freiheitsstrafen zu erwarten und musste auf sein Grabungsrecht verzichten.
						 Schon im 14.Jahrhundert gab es Schächte die bis auf  90 Meter, manche 
						sogar auf 200 Meter  abgeteuft wurden. Das Stadtarchiv 
						Sulzbach-Rosenberg besitzt 42 Urkunden, die in Abständen bis zum Jahre 
						1535 vom Bergbau künden. 
Der bekannteste Förderort war der 
						Eichelberg, der im Laufe der Jahre stillgelegt und dann in Vergessenheit
						 geriet. Durch Natureinfluss wurde 1580 der ehemalige Stollen 
						freigelegt, der an die Erzvorkommen erinnerte und es kam Erz mit hohem 
						Fe-Gehalt zum Vorschein. 
© Manfred Leiss
